Für Patienten
Für Patienten - Thromboseneigung
Thrombosen sind Gefäßverschlüsse, die durch Gerinnsel in Blutgefäßen hervorgerufen werden. Zu unterscheiden sind arterielle Thrombosen, die durch Gerinnselbildung in Schlagadern hervorgerufen werden (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall), sowie venöse thrombotische Ereignisse, etwa Venenentzündungen, Venenthrombosen und Lungenembolien.
Arterielle thrombotische Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle treten meistens bei Personen mit „klassischen“ Risikofaktoren (Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Störungen des Fettstoffwechsels, Übergewicht, Nikotinkonsum) auf und finden sich vorwiegend im höheren Lebensalter. Treten arterielle thrombotische Ereignisse bei Personen ohne entsprechende Risikofaktoren auf, muss daran gedacht werden, dass auch Gerinnungsdefekte das arterielle Thromboserisiko erhöhen und zur Entwicklung entsprechender thrombotischer Ereignisse beitragen können. Eine Gerinnungsabklärung wäre dann anzuraten, wenn bei jungen Patienten ohne entsprechende Risikofaktoren bzw. ohne ausreichendes Risikoprofil arterielle Ereignisse auftreten. Als Beispiele für Gerinnungsdefekte mit einem erhöhten Risiko für arterielle thrombotische Ereignisse wären beispielsweise das Antiphospholipidsyndrom (APLS) und der schwere Antithrombinmangel zu nennen.
Venöse thrombotische Ereignisse, insbesondere Venenentzündungen, Venenthrombosen und Lungenembolien, treten gehäuft bei Personen auf, die eine angeborene oder im Laufe des Lebens erworbene Übergerinnbarkeit des Blutes („Thrombophilie“) aufweisen. Häufige angeborene Risikofaktoren bei venösen thrombotischen Ereignissen sind die Faktor V Leiden-Mutation, die Prothrombinmutation sowie der Protein C-, Protein S- und Antithrombinmangel. Als erworbene Störung, die unter anderem mit einem erhöhten Risiko für venöse thrombotische Ereignisse einhergeht, ist wiederum das sogenannte Antiphospholipidsyndrom (APLS) zu nennen. Inzwischen sind jedoch zahlreiche weitere Faktoren bekannt, die zu einer Übergerinnbarkeit des Blutes führen oder eine bestehende Übergerinnbarkeit anzeigen und somit das Risiko einer Gerinnselbildung im Venensystem erhöhen. Zu berücksichtigen ist, dass hormonelle Kontrazeptiva (Pille) sowie Durchführung einer Hormonersatztherapie (HRT) das Thromboserisiko erhöhen.
Sowohl bei arteriellen als auch bei venösen Gerinnselbildungen werden zur Behandlung „Blutverdünner“ (Antithrombotika) verabreicht. Je nach Art der Gerinnselbildung, Art des vorliegenden Defektes und anderen Faktoren kann die Behandlung verschiedener Patienten sich erheblich unterscheiden. Hinzu kommt, dass die Verträglichkeit, Wirksamkeit und Dosierung der Medikamente nicht bei allen Menschen gleich ist, sondern sich wesentlich unterscheiden kann.
In unserer Einrichtung bieten wir eine umfassende Diagnostik, Beratung und Therapie von Patienten mit thrombotischen Ereignissen an.
Unser Spektrum umfasst hierbei: